Fayence Krug – Laudanum liq.

Laudanum, war eine Flüssigkeit, die man vom Mittelalter bis zum 19 Jh. z.B. gegen Schlaflosigkeit und Schmerzen einnahm.

Laudanum war in Alkohol aufgelöstes Opium, dem Nelkenpulver und Safran beigegeben wurden. Es wurde auch Kindern bedenkenlos zur Beruhigung gegeben.

Kaum übersehbar ist die Legion der Maler und Dichter, die mit Wein vermischtes Laudanum zur Belebung ihres künstlerischen Schaffens nutzten. Unter ihnen finden wir Namen wie Johann Wolfgang von Goethe, E. T. A. Hoffmann und Edgar Allan Poe.

Wie wertvoll diese Mischung gewesen ist, sieht man an der kleinen Signatur, dem Willkommensgruß, unter dem Vogel:
„Ave Gratia plena“ = Sei gegrüßt, voll der Gnade

Der Arzt und Naturforscher Paracelsus glaubte, mit dem Laudanum ein Allheilmittel erfunden zu haben, und nannte seine Tinktur daher auch „Stein der Unsterblichkeit“. Seine Hauptbestandteile waren zu etwa 90 Prozent Wein sowie Opium zu etwa 10 Prozent, möglicherweise noch Bilsenkraut, Alraune und Tollkirsche. 1929 wurde der Missbrauch in Deutschland per Opiumgesetz unter Strafe gestellt.

Bild: Apothekerflasche für Sydenham’s Laudanum, mit gemalter Aufschrift LAUD: LIQ: SYD. Vermutlich Deutschland, 19. Jahrhundert.

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